Auch sie kommt immer besser in form und will nun beim Deutschland Cup überzeugen, der als Weltcup-Qualifikation dient: Katja Franzen vom DEC Inzell (Foto Y.Keller)
Die Qualifikationen bestehen dabei aus einer Mischung aus Zeiten und Platzierungen. Klar ist: Für die deutschen Teilnehmer – darunter auch einige des DEC Inzell – geht es darum, unter den Deutschen in ihren Disziplinen ganz vorn oder zumindest mit vorn zu sein – je nachdem, wie viele Startplätze der DESG zustehen. Wichtig sind zudem die Zeiten: Denn auch vom Eislauf-Weltverband ISU gibt es Normen, die die Aktiven erfüllen müssen.
Als aussichtsreich aus Inzeller Sicht gehen die Sprinterinnen Anna Ostlender und Katja Franzen ins Rennen, über 1000 Meter könnten Ostlender und Josephine Heimerl sich gut platzieren. Das ist von Heimerl und Leia Maria Behlau auch auf der 1500-Meter-Strecke zu erhoffen, während auf den langen Distanzen Behlau und Maira Jasch gut mitlaufen könnten. »Aber da gibt es gleich mehrere starke Deutsche, das ist auch eine Frage der Tagesform«, weiß DEC-Abteilungsleiterin Heike Kogler. Bei den Männern versucht sich Lennart Jasch auf den langen Distanzen (5000 und 10 000 Meter). Das tut auch Richard Freitag, doch für ihn sind die Läufe eher ein Test. Wichtiger ist für Freitag die Weltcup-Qualifikation der Neo-Senioren (U 23) im November.
Insgesamt zeigten sich die deutschen und dabei eben auch die Inzeller Eisschnellläufer bereits am vergangenen Wochenende beim internationalen Rennen in der Max-Aicher-Arena weiter verbessert. Doch es ist noch mehr möglich – und nötig: Diese Rennen waren alle als Vorbereitung und aus dem Training heraus bestritten worden. Der Deutschland-Cup ist der erste Wettkampf-Höhepunkt des Jahres, daher trainieren die Sportler in dieser Woche ruhiger, um genau auf den Punkt fit zu sein.
Das müssen sie auch, denn bei allen geht es noch darum, sich zu steigern. Doch die Tendenz passt. So steigerte sich Katja Franzen nach zähem Saisonstart über 500 Meter abermals und gewann das erste Rennen (39,97), DEC-Läuferin Anna Ostlender (39,42) entschied den zweiten Durchgang vor Lea Sophie Scholz (39,49) und Franzen (39,82). zu ihren Gunsten. Über 1000 Meter dominierte die Österreicherin Vanessa Herzog (1:16,48), Josephine Heimerl (1:20,72) wurde Zweite. Überzeugen konnte sie jedoch mehr über die 1500 Meter, wo sie in 2:04,03 Minuten Erste wurde.
Für eine beachtliche Leistung sorgte Tschechiens Star Martina Sáblíková auf der 3000-Meter-Distanz, wo die dreimalige Olympiasiegerin in 4:07,91 Minuten einen deutlichen Vorsprung vor Michelle Uhrig (4:17,70) und Claudia Pechstein (4:18,99/ beide Berlin) aufwies. Maira Jasch (4:24,42) wurde Neunte.
Den Massenstart der Frauen entschied Laura Peveri (Italien) vor Michelle Uhrig und Josie Hofmann (Erfurt) zu ihren Gunsten.
Schon hier wurde ein gutes Rennen geboten, »aber der Massenstart bei den Männern war ein echter Höhepunkt. Da wurde nicht viel taktiert, sondern mächtig Tempo gemacht«, freut sich Kogler. Der Sieg ging letztlich an Andrea Giovannini (Italien) vor Livio Wenger (Schweiz) und Mathieu Belloir (Frankreich). Fünfter wurde Felix Rijhnen (Darmstadt), Elfter Lennart Jasch.
Über 500 Meter zeigte der Italiener David Bosa (35,72 und 35,73) jeweils hervorragende Auftritte. Er gewann auch über 1000 Meter (1:10,14) vor Moritz Klein (1:10,34/Erfurt). Hier beteiligten sich zahlreiche Deutsche, bester Inzeller war Felix Motschmann (1:14,34) mit dem 15. Platz.
Die 3000 Meter waren eine Angelegenheit für Felix Maly (3:52,33/Erfurt), doch aus Inzeller Sicht »war Gabriel Groß schon sehr stark«, lobt Kogler den Viertplatzierten für dessen Zeit von 3:58,56 Minuten. Ebenfalls beeindruckend zeigte sich Davide Ghiotto (Italien/6:23,47) über 5000 Meter, sein Landsmann Alessio Trentini setzte sich auf der 1500-m-Distanz durch (1:48,68).
Am morgigen Freitag geht es ab 17 Uhr zur Sache. Dabei laufen Damen und Herren je zwei 500-m-Sprints, zudem stehen die 3000 Meter der Damen und die 5000 Meter der Herren auf dem Programm. Am Samstag wird ab 13 Uhr gelaufen, hier haben Damen (5000 m) und Herren (10 000 m) jeweils die längsten Strecken zu bewältigen, auch die 1000-m-Wettbewerbe stehen hier auf dem Programm.
Am Sonntag (9.30 Uhr) werden unter anderen die 1500-m-Läufe und die Massenstarts geboten. »Das ist ein attraktives Programm«, freut sich Kogler – und wirbt damit gleichzeitig um Zuschauer. Diese können schließlich alle deutschen Stars – darunter zahlreiche Inzeller – anfeuern. Und vielleicht dazu beitragen, dass es zur Weltcup-Qualifikation reicht …
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