Eisschnelllauf Weltcup statt Junioren Weltmeisterschaft: Die 18-jährige Anna Ostlender will sich dabei aber „nicht allzu viel Druck“ machen. (Foto: Yoshi Keller)
Etwas ungewöhnlich, dass sie sich bereits in sehr jungen Jahren mit der Weltelite messen dürfen. »Ich habe gehofft, dass ich dieses Ziel erreiche und dementsprechend hart dafür gearbeitet«, sagt Anna Ostlender. Die 18-Jährige verbesserte sich zuletzt vor allem über 500 Meter immer weiter. Mittlerweile steht ihre persönliche Bestzeit über die Sprintstrecke bei 39,58 Sekunden.
»Ich mache mir da jetzt nicht allzu viel Druck und hoffe, einige Erfahrungen zu sammeln«, beschreibt sie ihr Ziel im Mekka des niederländischen Eisschnelllaufens. »Auf eine Platzierung will ich mich nicht festlegen, schließlich ist der Weltcup nicht meine Spielwiese«, ergänzt die Sportlerin, die eigentlich in diesem Jahr bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Japan starten wollte. Allerdings wird Deutschland wegen der Corona-Pandemie daran nicht teilnehmen. Großen Anteil an ihrer Leistung hat Trainer Andreas Kraus. »Er kennt mich in- und auswendig. Ich bin glücklich, dass ich ihn als Trainer habe«, betont Anna Ostlender.
Ähnlich geht es Josephine Heimerl, die 20-Jährige gehört derselben Trainingsgruppe wie Anna Ostlender an. »Der Weltcup ist natürlich etwas völlig Neues für mich, aber mein Gefühl ist super. Wir haben gut trainiert und die Form passt«, sagt die in Schleching wohnende Sportlerin. Sie wird in den Rennen über 1000 und 1500 Meter sowie im Team an den Start gehen.
»Wir haben hier in Inzell einen tollen Teamgeist und uns gegenseitig im Training immer wieder gepusht«, verrät Josephine Heimerl und lobt dabei auch die Rolle der dritten Starterin vom DEC Inzell, Katja Franzen, die mit ihren 31 Jahren zuletzt Zehnte bei der Europameisterschaft geworden ist. »Ich hoffe, dass ich meine Leistung abrufen kann. Schließlich ist die Atmosphäre im Thialf (das Eisstadion in Heerenveen, Anm. d. Red.) eine ganz besondere, auch ohne Zuschauer«, sagt Josephine Heimerl und fügt hinzu, dass sie sich besonders auf das Kennenlernen mit anderen Sportlern freue, trotz Abstandsregeln wegen Corona. Inzells verantwortlicher Trainer Andreas Kraus ist stolz auf die Nominierung seiner Sportlerinnen und in Heerenveen vor Ort, um sie zu betreuen. »Ich freue mich, dass sie hier internationale Luft schnuppern können und das erreicht haben. Das ist der Lohn für ihren Einsatz im Training«, sagt Kraus. »Sie sollen alles geben und auch Spaß haben und locker bleiben«, gibt ihnen der Coach mit auf den Weg.
Einiges erwartet man aus Inzeller Sicht auch von Joel Dufter, der zuletzt mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Sprint-Mehrkampf überraschte. »Ich bin gespannt, wie es mir am Wochenende ergeht. Immerhin kommen jetzt auch noch starke Läufer von außerhalb Europas dazu«, gibt sich der 25-Jährige zurückhaltend.