Joel Dufter holte zwei Titel über 500 und 1000 Meter. Anna Ostlender gewann über 500 Meter. Vizemeisterin über 1500 Meter wurde Josefine Heimerl mit nur vier Tausendstel Rückstand auf die Berliner Michelle Uhrig. Dazu kamen dritte Plätze von Leia Behlau über 1500 Meter, Katja Franzen über 500 Meter und Anna Ostlender über 1000 Meter.
»Mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden«, freute sich der verantwortliche Inzeller Trainer Andreas Kraus. Ein großes Lob hatte er für Anna Ostlender parat. »Bei ihr ist unser Plan voll aufgegangen, vom Trainingsprozess her sind ihre Ergebnisse keine große Überraschung.«
Anna Ostlender mit starken Leistungen
Auch die Sportlerin selbst zeigte sich zufrieden. »Trotz meiner zuletzt nicht optimalen Vorbereitung wegen meiner Krankheit habe ich versucht, mich zu fokussieren«, sagte Ostlender nach ihren Rennen. »Ich bin alle Läufe sauber gelaufen, habe aber gegen Ende der 1000 Meter gemerkt, dass die Erkältung noch in mir steckt. Bei den 1500 bin ich aggressiv angelaufen, die letzte Runde ist sehr hart gewesen. Das war dann ein guter Trainingslauf von mir«, meinte sie nach ihrem siebten Platz. Highlight war allerdings ihr zweites Rennen über die 500 Meter. Mit 39,24 Sekunden war sie so schnell wie noch nie in ihrer Karriere.
Ganz in Ordnung fand Joel Dufter seine beiden Titel über die Sprintstrecken. »Die Läufe waren solide und die Zeiten in Ordnung«, sagte er. Den zweiten Lauf über die 500 Meter (35,23) bezeichnete er als gut. »Nachdem ich eine kleine Wettkampfpause gemacht habe, wusste ich nicht genau, wo ich stehe«, sagte der 26-Jährige, der sich im Frühjahr dem norwegischen Sprintteam angeschlossen hatte.
Über seine Paradestrecke, den 1000 Metern, brachte der Inzeller seine ganze Erfahrung ins Spiel. »Mittlerweile habe ich in diesem Bereich einiges gelernt. Man muss schon aufpassen, die jungen Leute drücken im Sprint ganz schön nach.« Dufter wird nun seinen Fokus voll auf die ersten Weltcups richten und versuchen, das Ticket für Olympia in Peking möglichst schnell zu lösen.
»Für mich waren die Rennen ein richtiger Nervenkrimi«, verriet Josephine Heimerl nach ihren drei Wettkämpfen. Zum Abschluss reichte es über die 1500 Meter zum zweiten Platz – mit einem Wimpernschlag-Rückstand auf Siegerin Michelle Uhrig. »Da habe ich alles gegeben. Ich wollte nach meiner Krankheit ja unbedingt fit werden.« Zunächst wurde sie über die 500 Meter Fünfte und dann über die 1000 Meter Vierte. »Leider war sie nicht zu einhundert Prozent fit. Sie hat aber Charakter gezeigt. Schade, dass es über die 1500 nicht ganz gereicht hat«, sagte Andreas Kraus zur Leistung seines Schützlings.
Der große Pechvogel aus Sicht des DEC war Katja Franzen. Nach ihrem dritten Platz über die 500 Meter konnte sie über die 1000 Meter krankheitsbedingt nicht mehr starten. »Leider habe ich die Erkältung nicht ganz aus dem Körper bekommen«, berichtete die 31-Jährige. »Sie hat es probiert, ärgerlich dass sie nicht zeigen konnte, was in ihr steckt«, meinte ihr Trainer. Für Leia Behlau war der dritte Platz über 1500 Meter das Zuckerl bei den Meisterschaften. »Das ist meine erste Medaille bei den Senioren. Noch ist nicht alles wie erhofft gelaufen, aber für die nächsten Wochen bin ich optimistisch«, sagte Behlau, die bei Michi Restner trainiert.
Vier DEC-Sportler im Weltcup dabei
Eine gute Entwicklung sah Andreas Kraus aber auch bei den ganz jungen Athleten, die im Konzert der Großen gute Zeiten ablieferten. So ließ Maira Jasch mit dem fünften Platz über die 5000 Meter und Platz 4 im Massenstart aufhorchen. »Das war richtig stark«, lobte der Coach.
Anhand der Ergebnisse haben Joel Dufter und Anna Ostlender die Qualifikation für die Eisschnelllauf-Weltcups in Polen und Norwegen über die kurzen Strecken geschafft. Josephine Heimerl wird die 1000 und 1500 Meter in Angriff nehmen und auch im Team starten. Leia Behlau ist über die 1500 Meter für den ersten Weltcup in Polen vorgesehen.
SHu